6. Tag


09.09.2020

Der Tag begann stressig, weil wir nicht aus dem Bett kamen. Die Polizei beschwerte sich, dass wir so dödelig sind. Um 10.45 Uhr (45 min Verzögerung zum Plan) ging es dann los.
Alle helfen super mit und die Gruppe wächst (trotz 1,5m Abstand) zusammen. ☺️
Wir freuen uns auf die nächste Zeit. Langsam kommen wir ins Training! 👌
Auf gehts zum Protest! 🗣

‼️Moria brennt‼️

Heute werden wir anlässlich der Katastrophe im Flüchtlingslager Moria keine Tourbilder oder Tagesberichte senden.

Die dortigen Ereignisse waren abzusehen. Wir müssen endlich Handeln und solche Zustände mit allen Möglichkeiten die wir haben verhindern!

Wir schließen und dem Statement der Seebrücke an:

Als die Corona-Pandemie begann, waren es die Bewohnerinnen des Lagers #Moria, die den Infektionsschutz selbst organisierten, weil niemand sonst Verantwortung für das tödliche Risiko übernahm. Nun, wo das Virus das Lager erreicht hat, das Schreckensszenario, vor dem die Menschen, die dort leben müssen, seit Monaten warnen, haben offenbar Bewohnerinnen das Lager niedergebrannt. Moria ist zu großen Teilen zerstört, über Verletzte oder Tote ist noch nichts bekannt. Viele der mindestens 12.000 Menschen stehen momentan auf einer Straße zwischen dem Lager und der Stadt Mytilini, die Polizei ist aufgezogen, um zu verhindern, dass sie den Hafen erreichen.

Schon lange hätte Moria, hätten die vielen Lager an den EU-Außengrenzen evakuiert werden müssen, Bereitschaft zur Aufnahme gab es in vielen Städten und Gemeinden. Stattdessen bestand der unbedingte politische Wille, die Menschen unter unwürdigen Bedingungen, ohne Gesundheitsschutz und mit absolut unzureichender santitärer Versorgung weiter in den Abschreckungslagern zusammenzupferchen.

Dass Bewohnerinnen Moria nun in Brand gesetzt haben, ist kein Grund, schockiert das "Ende der europäischen Idee" oder ähnliches Zeug zu beklagen, es war ein notwendiger Akt der Selbstverteidigung, wo jeder andere Ausweg versperrt war. Gut, dass Moria nicht mehr steht! Jetzt muss die Forderung der ehemaligen Bewohnerinnen, sie zu evakuieren und in Sicherheit zu bringen, unterstützt werden. Die europäischen Abschreckungslager müssen geschlossen werden, die Festsetzung Zehntausender an den EU-Grenzen muss enden, die Menschen müssen Gesundheitsversorgung erhalten und das Recht, dorthin zu gehen und in Sicherheit und unter menschenwürdigen Bedingungen leben können.

Bevor wir zurück zu unseren gewöhnlichen Berichten der Tour kommen, wollen wir uns nocheinmal zu Moria melden.

Soeben ist unsere spontane Soli-demo vor dem Rathaus in Hannover zu Ende gegangen.

Die schlimmen Nachrichten aus Moria bieten einmal mehr dringenden Anlass gegen diese unfassbare Unverantwortlichkeit auf die Straße zu gehen und die Missstände anzuprangern! Wir fordern die sofortige Evakuierung aller Geflüchtetenlager!

Say it loud, say it clear - refugees are welcome here!

Die Katastrophe von Moria hat uns alle in den letzten Tagen sehr bewegt. Daher haben wir in den letzten Berichten ausschließlich dieses Thema behandelt.

Als Demo, die Klimagerechtigkeit fordert, sehen wir uns aber natürlich in der Verantwortung, unsere politischen Kernforderungen weiterhin auf die Straße zu tragen - daher zurück zu unserem Tagesbericht!

Als uns die schockierenden Nachrichten aus Moria erreicht haben, waren wir bereits auf dem Weg nach Hagenburg am Steinhuder Meer.
Obwohl die Route mit ihren Hügeln und Schlaglöchern teilweise recht anstrengend war, haben wir uns nicht unterkriegen lassen.
Gegen etwa 16 Uhr erreichten wir schon das Ziel der Etappe: Den Gojibeeren-Hof in Hagenburg. Dort wurden wir herzlich aufgenommen und ein benachbarter Hof begrüßte uns mit einer köstlichen Kürbissuppe. 😋🥘

Ein großer Teil der Gruppe wollte sich die Gelegenheit, am Steinhuder Meer schwimmen zu gehen, nicht entgehen lassen. 🏊‍♀️🏊‍♂️ Dass der See im Schnitt nur etwa anderthalb Meter tief und sehr dreckig ist, merkten die Schwimmenden erst, als sie schon voller Vorfreude hineingesprungen waren!
Ganz den eigenen Idealen treu, verbrachten einige die Zeit im See sogar damit, Müll herauszufischen.

Im Anschluss führte der Gastgeber uns über seinen Hof. Danach fand das erste große Plenum statt, in dem alle Teilnehmenden Gelegenheit hatten, ihr Feedback und ihre Kritik an der Umsetzung von Ohne Kerosin Nach Berlin zu äußern. Wir waren alle sehr beeindruckt, wie gut und diszipliniert das mit mehr als 50 Personen funktioniert hat!

Liebe Grüße! 💚

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